Frauenmantel ist auch eine Männerheilpflanze! 

Liebe Leser! 

„Auch Männern können in die Wechseljahre kommen“, fragte mich eine Freundin erstaunt.  Aber natürlich! Auch bei ihnen kommt es in der dritten Lebensphase zu hormonellen Veränderungen. Ob diese auch Beschwerden machen, hängt davon ab, ob die Veränderung der  Geschlechtshormone harmonisch abläuft oder nicht.  

Schon ab etwa dem 40. Lebensjahr beginnt der Spiegel des Sexualhormons Testosteron  schleichend zu sinken und der Östrogenspiegel steigt. Die Abnahme des Testosterons und den Anstieg des Östrogens spüren die Männer zwar nicht bewusst, doch die Hormonveränderungen  führen zu einer schärferen Wahrnehmung ihrer Lebenssituation. Partnerschaft und Beruf  werden hinterfragt und kritischer beurteilt und führen nicht selten zu heftigen Einschnitten im  Privat- und Berufsleben. Der Mann stellt sich Fragen zu Sinn, Authentizität und Identität seiner  Lebensweise. Oft ist dieser Schritt in alten Bindungen jedoch nicht möglich. Vor allem dann  nicht, wenn die Partnerin oder der Partner diesen Prozess von Neuorientierung und  Weiterentwicklung in der Lebensmitte verweigert und beharrlich an alten Mustern festhält. 

 

Auf der körperlichen Ebene können in dieser  Wechselzeit ganz ähnliche Symptome auftreten wie  bei der Frau, wenn diese Hormonveränderungen nicht harmonisch verlaufen. Allerdings sind die Symptome meist sanfter, denn der Hormonspiegel  sinkt in dieser Zeit nur mit etwa 1-2% pro Jahr.  Beschwerden können sein: Abnahme der Leistungsfähigkeit, schnellere Erschöpfung, Schweißausbrüche, Blutarmut, Osteoporose, Nachlassen des sexuellen Verlangens, Schlafstörungen, Gefühlsschwankungen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit und  Depressionen. Die Symptome können allerdings auch von Krankheiten herrühren wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Leber- und Prostataerkrankungen. Eine ärztliche Abklärung ist daher in jedem Fall ratsam. Prostatabeschwerden und das Nachlassen der sexuellen Potenz stehen bei den Beschwerden in  der Wechselzeit im Vordergrund.  

Die Naturheilkunde kann das Fortschreiten dieser Beschwerden gut behandeln und begleiten.  Insbesondere mit einer gesunden Ernährung kann der Alterungsprozess verlangsamt werden.  Man kann schnell oder langsam altern – das hängt ganz von der Lebensweise ab.  

Pflanzen, die Hormone (Phytohormone) enthalten, können diese Zeit der hormonellen  Veränderung und die Entwicklung zum weisen Mann liebevoll begleiten. Das sanfte Absinken  des Testosterons und der gleichzeitig sanfte Anstieg des Östrogens verläuft nicht immer so  harmonisch, wie es sein sollte. Unsere Lebensbedingungen in der westlichen Welt bringen so  einiges durcheinander. Die Ursachen sind die gleichen wie bei der Frau. Fehlernährung mit  reichlich Fleisch, Milchprodukten und einer kohlenhydratüberlastigen Ernährung, Kaffee,  Alkohol, Zigaretten und vor allem Stress sowie alle möglichen Umweltgifte führen oft zu einer  Disharmonie der Hormonspiegel.  

Es geht in dieser Zeit der Veränderung nicht mehr darum, weiter so zu funktionieren, wie es  bisher war, sondern dass der Mann neue Wege findet, sich in seinem Leben und seiner Arbeit  gemäß seines Seelenwunsches zu verwirklichen.  

Genauso wie bei der Frau liegt oft ein Östrogen-Übergewicht vor, bedingt durch die tierischen  Östrogene in Milchprodukten und Fleisch und vor allem den Pseudoöstrogenen. Das sind  Verbindungen, die eine östrogenähnliche Wirkung haben, aber chemisch gesehen keine  natürlichen Östrogene sind. Sie können aus synthetischer Herstellung stammen oder natürlichen  Ursprungs sein sowie in Umweltchemikalien vorkommen.  

Mit Hilfe von Pflanzen, die Hormone bzw. Hormonvorstufen enthalten, können wir helfen.  Heilpflanzen und eine bewusste Lebensweise sorgen für einen sanften Übergang in die neue  Lebensphase des weisen Mannes. Bekannte Heilpflanzen für diese Zeit sind Brennnesselsamen  (Urtica dioica) und -wurzeln, das Weidenröschen (Epilobium), Kürbiskerne (Cucurbita pepo) und ganz besonders der Frauenmantel. Das ist vielen nicht bewusst, gilt diese Pflanze doch als  typische Pflanze für die Frau. Doch die in ihm enthaltenen Phytosterine wirken sowohl bei der  Frau als auch beim Mann harmonisierend auf den Hormonhaushalt. Die anderen aufgeführten  Pflanzen sind typische Östrogenpflanzen. Das mag überraschen. Wie soll eine Östrogenpflanze  den Östrogenüberschuss regulieren? Tatsächlich wirken all diese Pflanzen, auch der 

Frauenmantel, dem Östrogenüberschuss im Körper, der durch tierische Östrogene und durch  Pseudoöstrogene hervorgerufen wurde, entgegen, indem sie die Hormonrezeptoren für  Fremdöstrogene blockieren. „Docken“ Phytoöstrogene bzw. Phytohormone an die Rezeptoren  an, wirken sie bedeutend sanfter als Pseudoöstrogene oder tierische Östrogene. Sie entsprechen  genau den Hormonwirkungen, die die Natur für den Mann ursprünglich vorgesehen hatte. Aus  diesem Grund ist bunte, rohe Pflanzennahrung so wichtig, weil diese alle Phytohormone,  Hormonvorstufen und Hormonbausteine genauso enthält, wie der Körper sie braucht. 

Frauenmantel als seelischer Begleiter für Männer 

Frauenmantel ist auch ein Männermantel. 

Frauenmantel macht nicht nur Frauen weicher, er stärkt gleichermaßen die weiche Seite des  Mannes und macht ihn ausgeglichener, sanftmütiger und hingebungsvoller, was gerade in  unserer heutigen Zeit der aggressiven, harten Männergesellschaft wichtig ist. Dieser  Männermantel unterstützt den Mann darin, dem weiblichen Anteil im Mannsein Raum zu  geben, zum Beispiel auch mal die Tränen fließen zu lassen. Männer wurden in unserem  Kulturkreis dazu erzogen, nicht weinen zu dürfen, was zu Verschlossenheit und Härte sich  selbst und anderen gegenüber führen kann. Die Signatur des Frauenmantels ist deutlich: „Du  darfst weinen!“ Frauenmantel hilft, Gefühle zu zeigen und weinen zu dürfen.  

Frauenmantel stellt das Gleichgewicht zwischen männlichem und weiblichem Prinzip wieder  her, dass sich über Jahrtausende aus der Harmonie verschoben hatte. Frauenmantel kann immer  wieder den Prozess in Gang setzen, sich mit den Aspekten der Weiblichkeit  auseinanderzusetzen, die vorher nicht bewusst waren.  

Diese Seelenpflanze kann den Gegenpol herstellen, wenn zu viel Stress, Ärger und Kampf das  Leben dominieren. „Der Frauenmantel ist eine sehr wichtige Pflanze für unsere Zeit, in der  Härte und Lebenskampf immer mehr zunehmen und die weiblichen Qualitäten wenig 

Wertschätzung erfahren“, schreibt Svenja ZUTHER (2010) in ihrem Buch „Die Sprache der  Pflanzenwelt.“ 

Der Frauenmantel hilft, alle Verkrampfungen und Verhärtungen zu lösen, sich für das Herz, für  die Liebe zu öffnen, zur inneren Mitte und zum inneren Licht zurückzufinden. Er stellt die  Verbindung zum Seelenplan wieder her und hilft, mutig und kraftvoll der inneren Stimme zu  folgen.  

Altwerden und Sterben wird in unserer heutigen Gesellschaftsform automatisch mit etwas  Schrecklichem verbunden, das Angst macht und uns verzweifeln lässt. Das Aufblühen und  Abklingen unseres Lebens gehören für uns nicht mehr zu den natürlichen Rhythmen des Lebens, da alles auf das Äußere, das Materielle, auf Beständigkeit und Sicherheit ausgerichtet  ist, statt auf das rhythmische Pulsieren des Lebens, das einen steten Wechsel von Leben und  Tod beinhaltet.  

Das langsame Vergehen unserer äußeren Form eröffnet uns einen spirituellen Raum. Nur  wenige Menschen wissen um diese Rhythmen von Wachsen und Vergehen und halten an der  alten Form und allem Materiellen fest, statt sie freizulassen und sich der nicht-materiellen Welt  zu öffnen – mit der Folge zu Leiden.  

Doch gerade durch das Leiden, durch das Älterwerden, durch Verlust oder persönliche  Tragödien, kann sich für uns die spirituelle Dimension unseres Lebens eröffnen und die Schale  des Egos aufbrechen. In den meisten alten Kulturen war diese Rückwärtsbewegung aus der  Form in Richtung spirituellem Erwachen der alten Menschen der Grund, dass Alte geachtet und  verehrt wurden. Sie waren Quelle der Weisheit, denn sie hatten Zugang zu tieferen  Dimensionen. Im Alter steht nicht mehr das Tun im Vordergrund, sondern das Sein! Was auf  der Ebene der Form verloren geht, stärkt die Ebene des Seins.  

Wenn wir uns nicht mehr gegen diesen natürlichen Rhythmus des Vergehens und Sterbens  wehren, eröffnet sich uns das Tor des Geistes. Unsere Ego-Schale löst sich auf, unsere  schwächer werdende Form wird durchlässiger für das Licht der großen Quelle und wir beginnen  zu Leuchten und zu Strahlen.  

Das Älterwerden ist eine Zeit, 

in der dein Bewusstsein aufblühen kann. 

Es ist eine Zeit des fortschreitenden Erwachens 

und du beginnst zu leuchten. 

Meine Empfehlung 

Frauenmantel einnehmen:  

Zweimal täglich eine Tasse Frauenmantel-Tee trinken oder zweimal täglich 10-15 Tropfen  Frauenmantel-Tinktur.  

Grünes Wasser: 

Zweimal tägliche in Glas „Grünes Wasser“ trinken. Einfach ein paar grüne Blätter  (vorzugsweise Wildkräuter) in gutem Wasser pürieren, durch ein grobes Sieb gießen und frisch  trinken. Ein frisches, leicht zu trinkendes lebendiges Naturwasser. Grünes Wasser enthält eine  überbordende Fülle an Hormonvorstufen und anderen Bausteinen, die der Körper für den 

Hormonaufbau braucht, sowie überreichlich Biophotonen. Ihr könnt damit Euren Körper also  regelrecht überfluten. Siehe auch mein Buch „Grünes Wasser“. 

Basische Ernährung: 

Reduktion von zucker- und kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln (Brot und andere  Getreideprodukte, wie Kuchen, Pizza, Nudeln usw.), stattdessen viel Gemüse (möglichst roh!) und unbedingt gesunde Fette.  

Fleischkonsum reduzieren (einmal wöchentlich), Milchprodukte ganz weglassen! Siehe auch  mein Buch „Gesundwerden ist möglich“.  

Vermeidet Pseudoöstrogene: 

Sie sind vor allem in Milch- und Fleischprodukten enthalten. Sie sind es, die den  Hormonhaushalt so durcheinanderbringen. Plastikverpackungen, Chlor, Schwermetalle können  ebenfalls Östrogen-Wirkungen haben.  

Tägliche Spaziergänge: 

Mehrmals täglich einen kleinen Spaziergang zu machen, bringt unserem Körper fast mehr, als  wenn wir einmal am Wochenende in den Wald gehen. Denn unser Körper braucht für ein  Hormongleichgewicht all die verschiedenen Spektralfarben des Lichtes, wie sie im  Tagesverlauf wechseln, um einen harmonischen Hormonhaushalt zu gestalten. Gönnt Euch  einen kleinen Spaziergang morgens vor der Arbeit, in der Mittagspause und abends – und wenn  es nur 10 Minuten sind.  

Stressreduktion: 

Stress hat enormen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Mehrere kleine besinnliche Pausen am  Tag – auch da reichen schon ein paar Minuten – helfen, den stressigen Alltag zu bewältigen.  

Unterstützung auf der Schwingungsebene: 

Auf der Schwingungsebene könnt Ihr ergänzen oder alternativ arbeiten, zum Beispiel mit der  Frauenmantel-Blütenessenz (4-mal täglich 4 Tropfen) oder mit dem homöopathischen Mittel  „Alchemilla D2“ (3-mal täglich 2-3 Tropfen). Auch das Tragen eines Frauenmantel-Amulettes  wäre möglich. 

Die Botschaft des Frauenmantels 

Der Frauenmantel ist eine Pflanze, die uns schützt und einhüllt. Die Blätter sehen wie ein  Schutzmäntelchen aus, unter dem wir uns verstecken können. Nichts kann uns geschehen, wenn  wir in so einen Mantel eingehüllt sind. 

Doch seine Botschaft ist noch eine andere. Wir dürfen ihn gerne als Schutzmantel verwenden.  Doch schaut Euch genau seine Blätter an! Sie zeigen keineswegs nach unten wie ein Mantel,  sondern strecken sich weit geöffnet in den Himmel. Sie tanken kraftvolle Lichtenergie aus der  Urquelle auf. 

Tatsächlich sehen sie wie gefältete Trichter aus, die sich weit der großen Urquelle öffnen und  deren Geschenke in sich einströmen lassen! Die Blätter rufen es uns regelrecht entgegen:  „Öffne dich für die überbordende Fülle der Sonnenlichtenergie, auf dass sie dich zum Leuchten  bringen möge!“ 

Selbst zu Leuchten wie eine Sonne ist ein viel besserer Schutz, als sich ängstlich unter einem  Schutzmantel zu verstecken. Angstvoll unter einem Versteck zu sitzen, hat eine niedrige  Schwingungsenergie, weil wir in solchen Momenten nicht mit der großen Kraft verbunden sind.  Kraftvoll zu leuchten dagegen hat eine hohe Energieschwingung. Mit all dem Licht in uns  leuchten wir alles Dunkle hinweg.  

Eure Doris

Juni 2024 

Literatur: 

ZUTHER, Svenja (2010): Die Sprache der Pflanzenwelt – Begegnung mit der Pflanzenseele – Signaturenlehre – Ganzheitliche Pflanzenheilkunde. AT-Verlag, Zürich. 

Zum Weiterlesen: 

GRAPPENDORF, Doris (2024): Grünes Wasser. www.dorisgrappendorf.de GRAPPENDORF, Doris (2022): Gesundwerden ist möglich. www.dorisgrappendorf.de GRAPPENDORF, Doris; SCHNEIDER, Birgit (2024): Frauenmantel.  www.dorisgrappendorf.de 

Abbildungen: 

Die Fotos sind von mir, außer das Foto des Mannes und das zweite Frauenmantelfoto sind von Pixabay. 

Kräuterbücher Doris Grappendorf 

Hellhof 3 

36304 Alsfeld 

Tel.: 06631-7090613 

Mail:doris-grappendorf@t-online.de 

www.dorisgrappendorf.de

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