Gicht – das klingt irgendwie alt, fast wie eine Krankheit für Ältere, oder ganz und gar aus dem Mittelalter. Doch die schmerzhaften Gelenkentzündungen, die Gicht verursacht, sind leider eine Wohlstandskrankheit und zudem weit verbreitet. Wer schon einmal von einem Gichtanfall heimgesucht wurde, weiß, wie unerträglich die Schmerzen bei jeder Berührung oder Bewegung sein können. Bei den meisten Betroffenen beginnt es im Großzeh und im Laufe vieler Gichtschübe werden andere Gelenke entzündet. Betroffene wissen, wie lähmend die Schmerzen sein können, wenn ein Gichtanfall die Zehen, Knöchel oder Knie plötzlich in Flammen aufgehen lässt. Viele greifen dann zu starken Medikamenten, um die Schmerzen zu lindern und die Entzündungen zu bekämpfen. Doch es gibt auch natürliche Alternativen, die den Körper unterstützen können – Ernährungsumstellung und Giersch gehören dazu. In diesem Artikel erfährst du alles über Gicht und wie der unscheinbare Giersch dir helfen kann, die Beschwerden zu lindern und dich wieder wohler zu fühlen.

Was ist Gicht?

Gicht zählt zu den Stoffwechselerkrankungen und ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken entsteht. Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, die in vielen Lebensmitteln, wie Fleisch, Innererein und sogar Gemüse wie Spargel enthalten sind. Auch Fasten kann einen Gichtanfall auslösen. Normalerweise wird Harnsäure über die Nieren im Urin ausgeschieden. Bei manchen Menschen wird jedoch entweder zu viel Harnsäure produziert oder die Nieren scheiden nicht genug davon aus, was zu einer Anhäufung im Blut führt. Sind die Harnsäurewerte dauerhaft über 7,0 mg/dl kann dies zu einer Bildung von Harnsäurekristallen führen, die sich in den Gelenken ablagern und starke Schmerzen sowie Rötung und Schwellungen verursachen, also die typischen Zeichen eines Gichtanfalls.

Ursachen der Gicht

Eine hohe Harnsäurekonzentration im Blut, auch Hyperurikämie genannt, kann aus zwei Hauptgründen entstehen:

Entweder produziert der Körper zu viel Harnsäure, oder die Nieren scheiden nicht genug davon aus. Ein genetischer Defekt im Harnsäurestoffwechsel führt zur primären Hyperurikämie, während eine sekundäre Hyperurikämie auf andere Grunderkrankungen zurückzuführen ist, wie zum Beispiel eine Nierenerkrankung oder die Zerstörung von Zellen.

Anfänglich verläuft die Erkrankung meist symptomlos, aber mit der Zeit kann es zu akuten Gichtanfällen kommen. Diese äußern sich in Form von schmerzhaften Gelenkentzündungen, oft in der großen Zehe (Podagra). Im Laufe der Jahre und häufiger Anfälle können immer mehr Gelenke betroffen sein. Ein akuter Anfall kann bis zu einer Woche dauern und tritt meist wiederholt auf, wenn keine Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden.

Symptome der Gicht

Die Symptome der Gicht sind oft plötzlich und treten meist nachts auf, bekanntermaßen nach einem sehr reichhaltigem Essen. Fälschlicherweise denken die Meisten, dass Gicht nur im Großzehgelenk vorkommt, doch es können alle Gelenke betroffen sein. Die betroffenen Gelenke sind häufig warm, rot, geschwollen und äußerst schmerzhaft. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Starke Schmerzen in einem oder mehreren Gelenken: Am häufigsten ist das Grundgelenk des großen Zehs betroffen, aber auch Knöchel, Knie, Ellbogen, Handgelenke, Finger und mehr können schmerzhaft sein.
  • Entzündung und Rötung: Das betroffene Gelenk kann stark entzündet und rot erscheinen. Die Haut darüber kann gespannt und glänzend wirken.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Aufgrund der Schmerzen und Schwellungen kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks eingeschränkt sein. Manche Patienten ertragen nicht mal eine Bettdecke oder leichte Berührung.
  • Chronische Gicht: Wenn Gicht nicht behandelt wird, können wiederholte Anfälle zu dauerhaften Gelenkschäden und Deformationen führen. Auch sogenannte Gichttrophi können auftreten durch eine Ansammlung von Harnsäurekristallen unter der Haut.

Ein Gichtanfall tritt oft plötzlich und ohne Vorwarnung auf und kann mehrere Tage bis Wochen andauern. Wiederholte Anfälle über die Zeit hinweg können zu chronischer Gicht führen, die sich in Form von Gelenkschäden und -deformationen manifestiert.

Was kann dem entgegengewirkt werden?

Die Anpassung der Ernährung in Kombination mit der Anwendung von Heilpflanzne kann hier zu einer Besserung führen.

Anpassung der Ernährung zur Linderung von Gicht

Eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung und Linderung von Gicht ist die Anpassung der Ernährung. Die Reduktion der Aufnahme von Purinen, die in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind, kann helfen, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken. Hierzu gibt es inzwischen reichlich Tabellen im Internet, oder sogar Apps.

Empfohlene Ernährungsanpassungen:

  1. Reduzierung purinreicher Lebensmittel: Purine sind vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch (insbesondere Innereien), Fisch (wie Sardinen und Makrelen), Meeresfrüchten sowie in bestimmten Gemüsen (wie Spargel, Spinat und Pilze) und auch in Bier enthalten. Eine Reduktion dieser Lebensmittel kann helfen, die Harnsäureproduktion zu verringern.
  2. Strenge Fastenkuren: sollten vermieden werden, da diese Gichtschübebegünstigen können.
  3. Vermehrter Verzehr von pflanzlichen Proteinen: Nüsse und Samen sind gute Alternativen zu tierischem Eiweiß und enthalten weniger Purine. Pflanzliche Proteine erhöhen das Risiko von Gicht nicht in dem Maße, wie es bei tierischen Proteinen der Fall ist.
  4. Vermehrter Verzehr von pflanzlicher Nahrung: Heilpflanzen enthalten sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe, die sich positiv auf das Entzündungsgeschehen auswirken können und beim Abtransport helfen können.
  5. Vermeidung von Alkohol und zuckerhaltigen Getränken: Alkohol, insbesondere Bier und hochprozentiger Alkohol, kann die Harnsäureausscheidung beeinträchtigen und sollte daher vermieden werden. Auch zuckerhaltige Getränke, insbesondere solche, die mit Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt gesüßt sind, sollten gemieden werden.
  6. Erhöhung der Wasserausscheidung: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend, um die Nierenfunktion zu unterstützen und die Ausscheidung von Harnsäure zu fördern. Es wird empfohlen, mindestens 2-3 Liter Wasser pro Tag zu trinken.
  7. Verzehr von Obst und Gemüse: Einige Obstsorten wie Kirschen, Beeren und Zitrusfrüchte haben antioxidative Eigenschaften, die Entzündungen reduzieren können. Diese Lebensmittel sind zudem reich an Vitamin C, das die Harnsäureausscheidung fördern kann.
  8. Kaffekonsum: Einige Studien haben gezeigt, dass mäßiger Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Gicht verbunden sein kann. Der genaue Mechanismus ist noch unklar, aber es wird vermutet, dass Kaffee die Ausscheidung von Harnsäure fördern könnte.

Kann man Werte testen?

Es gibt es Testgerät, ähnlich wie für Diabetiker. Regelmäßig zum Beispiel zur gleichen Tageszeit kontrolliert, kann es ein gutes Instrument sein, um den Behandlungsverlauf zu begleiten und Ernährung und Lebensweise anzupassen.

Natürliche Behandlung von Gicht mit Giersch

Giersch, Aegopodium podagraria, auch bekannt als Geißfuß oder Zipperleinskrautbekannt, ist eine Heilpflanze, die traditionell in der Volksmedizin zur Behandlung von Gicht und rheumatischen Beschwerden eingesetzt wird. Die bei Gärtnern unbeliebte Pflanze, enthält verschiedene bioaktive Verbindungen, darunter Flavonoide, ätherische Öle und Vitamin C, die entzündungshemmende, antioxidative und harntreibende Eigenschaften haben.

Was macht Giersch so besonders?

  1. Entzündungshemmende Eigenschaften: Flavonoide und ätherische Öle im Giersch können entzündungshemmend wirken und so Schmerzen sowie Schwellungen, die mit Gicht einhergehen, lindern.
  2. Antioxidative Unterstützung: Antioxidantien im Giersch neutralisieren freie Radikale, wodurch oxidative Schäden und damit verbundene Entzündungen und Zellschäden verringert werden können.
  3. Diuretische Effekte: Giersch unterstützt die Ausscheidung von Harnsäure durch die Nieren, was zu einer reduzierten Harnsäurekonzentration im Blut führt und das Risiko von Gichtanfällen senken kann.
  4. Nährstoffgehalt: Giersch enthält viel Vitamin C, das die Harnsäureausscheidung fördert und als Antioxidans Entzündungen im Körper reduzieren kann.

Anwendung von Giersch zur Linderung von Gicht:

  1. Gierschtee: Die Verwendung von Giersch als Tee kann sowohl mit frischen als auch mit getrockneten Gierschblättern erfolgen. Hierfür werden die getrockneten Blätter der Pflanze mit heißem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Der Tee kann 2-3 Mal täglich getrunken werden, um die harntreibenden und entzündungshemmenden Effekte zu nutzen.
  2. Frischer Giersch: Die frischen Blätter von Giersch können in Salaten, Smoothies oder als Zutat in verschiedenen Gerichten verwendet werden. Der Verzehr von frischem Giersch ermöglicht die Aufnahme seiner Nährstoffe und Wirkstoffe in ihrer natürlichsten Form.
  3. Giersch-Tinktur: Eine Tinktur aus Giersch kann ebenfalls als alternative Anwendungsmethode verwendet werden. Diese wird in der Regel in Tropfenform eingenommen und ist besonders praktisch für diejenigen, die die Pflanze nicht regelmäßig frisch zur Verfügung haben.
  4. Giersch-Auflage: frische Blätter zerstoßen und auf das schmerzende Gelenk auftragen.Hier kannst du noch Beinwell und/ oder Arnika hinzugegeben werden.

Lebensstiländerungen zur Vorbeugung von Gichtanfällen

Neben der Anpassung der Ernährung und der Verwendung von Heilpflanzen wie Giersch können weitere Lebensstiländerungen helfen, Gichtanfälle zu verhindern:

  1. Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung hilft, ein gesundes Körpergewicht zu halten und die Harnsäureausscheidung zu fördern. Übergewicht kann das Risiko von Gichtanfällen erhöhen, daher ist regelmäßige Bewegung von Vorteil.
  2. Harnausscheidung fördern: durch andere Heilpflanzen wie Brennnessel und Goldrute helfen bei der Entlastung der Nieren.

Welche Ernährungsform ist geeignet

Wir sind absolute Fan´s der mediterranen Ernährungsweise und kombinieren diese mit den herrlich frischen Kräutern aus unserem Garten. Giersch nutzen wir sehr gerne bei allen Gerichten, in denen Petersilie verwendet werden kann, egal ob als Streuwürze, oder einfach in den Salat.

Derzeit ist die ketogene Ernährung, mit einem hohen Anteil an Fett und sehr wenig Kohlenhydraten, aber guten Eiweißen eine Ernährungsform, die wohl nachweislich auch gute Erfolge bei Gicht erzielt hat.

Du brauchst Unterstützung bei der natürlichen Behandlung von Gicht?

Wenn du nach effektiven, natürlichen Methoden suchst, um deine Gichtsymptome zu lindern, stehe ich dir gerne zur Seite. Gemeinsam können wir einen individuellen Plan entwickeln, der Ernährungstipps, Heilpflanzen und andere natürliche Maßnahmen umfasst, um deine Beschwerden zu reduzieren und deine Lebensqualität zu verbessern.

Melde dich einfach bei mir unter info(at)eben-gesund.de, um mehr über die verschiedenen Möglichkeiten zu erfahren und eine maßgeschneiderte Beratung zu erhalten. Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zur Linderung und zum Wohlbefinden zu unterstützen!